Übernachtungsmöglichkeiten

Inzwischen habe ich mehrere Reise hinter mir und dementsprechend konnte ich auch schon verschiedenste Möglichkeiten der Übernachtung ausprobieren. An sich sind die Möglichkeiten sehr überschaubar, doch nicht alles funktioniert unbedingt überall. Da hätten wir das Zelten, die Hängematte, den Biwaksack oder die Übernachtung im Hotel/Pension.

Gerne möchte ich euch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen und euch den ein oder anderen Tipp mit auf den Weg geben.

Mein bisheriger Favorit ist das Zelt. Dort habe ich für mich allein ein 2-Personen Zelt, wodurch ich im Zelt neben der Iso-Matte noch etwas Platz für meine Klamotten habe. Im Vorzelt stehen nur meine Stiefel und die Tasche mit dem Camping-Equipment. Auf meiner ersten Reise habe ich immer noch meine Koffer mit ins Zelt genommen, was allerdings nicht clever ist, da man sich ggf. Dreck ins Zelt holt, viel Platz verschenkt und mit den Kanten vom Koffer den dünnen Zeltboden beschädigen könnte. Inzwischen lasse ich die Koffer ange- und verschlossen an der Maschine und nehme nur das nötigste mit ins Zelt. Dazu nutze ich die Befestigungsbänder außerdem noch als Wäscheleine um meine Nassen Sachen zu trocknen.

Außerdem vermittelt das Zelt eine gewisse Sicherheit, da man sich abgeschottet fühlt. Wobei eine dünne Plane als Außenplane wohl kaum ein Tier davon abhalten wird mich anzufallen oder auf mich drauf zu treten. Doch mental ist es eine gewisse Beruhigung und ich kann sehr gut im Zelt schlafen.

Nachteilig ist allerdings, dass sich nachts häufig viel Kondenswasser an der Decke vom Zelt sammelt und die Bodenplane durch Gras o.Ä. Nass ist. Um die Außenhaut dann wieder trocken zu bekommen, muss diese dann für einige Minuten in die Sonne getrocknet werden. In Schweden nutze ich dazu die Wartezeit auf die Fähre am Ende meiner Reise.

Auch ist das Packmaß nicht unerheblich. Mit 55x15cm ist mein Zelt das größte uns sperrigste Gepäck meines gesamten Equipments. Dadurch bekomme ich meine Koffer nicht mehr ordentlich und nur mit viel Kraft vollständig geöffnet.

Außerdem empfiehlt es sich ein höherwertiges Zelt zu kaufen, da diese meistens die lange Feuchtigkeit besser wegstecken als vilt. ein günstiges Billigzelt. Auf meiner Reise durch die Westalpen war die Außenplane meines Zeltes eigentlich Dauernass. Ebenso an dem Tag, an dem ich mit Möhre 1 verunfallte, packte ich mein Zelt annährend klatschnass in meine Packrolle. Da meine Maschine ca. 3 Wochen später als ich wieder bei mir ankam, war ich schon davon ausgegangen, dass mein Zelt völlig verschimmelt und moderig bei mir ankommt. Zu meiner Überraschung allerdings, packte ich das Zelt so klatschnass wieder aus, wie ich es vor 3 Wochen eingepackt hatte. Das Wasser lief regelrecht aus dem zusammengerollten Zelt raus. Dabei roch es weder moderig noch schimmlig. Also hing ich es zum Trocknen auf. Nachdem es eine Woche lang trocknete, konnte ich kein Schimmel entdecken! Da war ich echt überrascht und das Zelt ist aktuell immer noch im Einsatz.

Für meine Reise in Schweden wollte ich was Neues ausprobieren und so entschied ich mich einen Großteil der Reise in der Hängematte zu schlafen. Der Grundgedanke an sich war sehr einfach, doch mit einer Hängematte allein war es nicht getan. Neben der Hängematte benötigte ich noch das Befestigungsmaterial, ein Tarp und falls es kälter wird, ein „Underquilt“. Dadurch ist das Packmaß dann nicht unbedingt kleiner als das eines Zeltes, doch dadurch, dass es mehrere kleine Taschen sind, kann man diese im Packsack besser platzieren.

Bevor es auf Reisen ging, probierte ich den gesamten Aufbau einmal im Wald aus, um dort dann festzustellen, dass es dort einiges zu optimieren gibt. So hatte ich anfangs Probleme mit dem korrekten Abstand zwischen 2 Bäumen oder den ganzen Strippen vom Tarp.

Für den korrekten Abstand hat sich bei mir nun eine „Grundformel“ eingebrannt. Die Bäume sollten ca. 15-18 „Tippelschritte“ auseinander sein. Das entspricht einem Abstand von ca. 4,5-5 Meter.

Für die ganzen Strippen habe ich mir kleine Karabiner geholt und diese an jedes Ende der Strippen befestigt. Dadurch bleiben mir lästige Knoten beim Abbau erspart.

In der Hängematte wird eine Isomatte gelegt. Da meine Isomatte allerdings nicht rechteckig ist, verrutschte diese ständig in der dafür vorgesehenen Tasche und ich lang anstatt auf der, neben der Matte. Das führte dazu, dass sich ständig Kältebrücken gebildet haben und es dann doch recht frisch wurde. Um den entgegenzuwirken, gibt es noch ein „Unterquilt“. Das ist eine Decke, die um die Hängematte gehängt wird und man so bei bis zu -5°C schön warm in der Hängematte hat. Diesen hatte ich allerdings nicht mitgenommen, da ich mit Temperaturen von mindestens 12 °C und nicht mit 5 °C gerechnet habe. Damit die Isomatte nicht mehr verrutscht, habe ich diese dann mit in den Innenraum der Hängematte genommen.

Das hat deutlich besser funktioniert, jedoch bildeten sich nun so Kältebrücken an den Armen, weshalb es dadurch dann im Schlafsack frisch wurde.

Ein Problem, auf das ich bei meiner ersten Übernachtung gestoßen bin, war die Frage, wo ich meine ganzen Motorradklamotten über die Nacht lagere. Auf den Boden legen war keine Option, in der Hängematte war kein Platz und an irgendeinen Baum hängen war auch keine Idee. Damit blieb nur die Möglichkeit diese auf mein Motorrad zu legen. Doch dieses steht im Freien, d.h. auch dort werden die Klamotten durch Morgentau oder Regen Nass. D.h. Ich muss meine Maschine mit unter mein Tarp stellen.

Auf einem Campingplatz kann oder bei meiner letzten Übernachtung ist es sogar passiert, dass ich keine Bäume im korrekten Abstand finden konnte. So blieb mit nur die Möglichkeit aufs Zelt auszuweichen.

Ein Vorteil ist definitiv, dass wenn was nass war, dann war es lediglich das Tarp.

Trotzdem ist das Gefühl in der Hängematte ein anderes als im Zelt. Man fühlt sich nicht so sicher wie in einem Zelt, verwundbarer und ich habe lediglich drauf gewartet, dass mich nachts irgendein Tier anstupst.

Einen Biwacksack selbst konnte ich noch nicht testen, doch bringt dieser einen gewissen Vorteil. Das superkleine Packmaß. An Nachteilen bringt es aber die vom Zelt und die von der Hängematte. So ist morgens der Sack Innen, wie Außen nass und man hat kein Platz für die Motorradklamotten. Dort müsste man dann erneut mit einem Tarp zum Abdecken vom Motorrad und der Klamotten arbeiten.

Mein Ziel ist es allerdings das trotzdem mal auszuprobieren.

Ich checke unterwegs und beobachte das Wetter immer sehr genau. So entscheide ich mich bei angesagten Regen, Sturmwarnungen, nach extrem langen Autobahnfahrten oder längeren Tagen in der Wildnis meistens für ein Hotel, welches ich erst unterwegs buche. Vorteile sind ganz klar die warme Dusche, das weiche Bett und das Frühstück. Der große Nachteil ist, der doch recht hohe Preis für eine Nacht. So zahle ich meisten mindestens ab 75€ aufwärts.

Das Wildcampen war für mich definitiv was Neues und auch definitiv außerhalb meiner Komfortzone. Die Problematik beim Wildcampen ist nicht das Wildcampen an sich, sondern dass es nicht überall legal ist. In Deutschland ist es zum Beispiel nicht erlaubt. In Schweden, Norwegen oder sogar in der Schweiz (unter bestimmten, sehr komplexen Umständen) ist Wildcampen erlaubt. Man sollte dabei aber immer respektvoll mit der Natur umgehen. D.h. keine Bäume beschädigen, seinen Müll mitnehmen und seinen Spot so verlassen, wie man diesen vorgefunden hat. Bei meinen ersten Nächten nutzte ich in Apps vorgegebene Spots, dies erleichterte mir die Suche massiv. Doch auf meiner Schwedenreise, kam ein Stück, wo keine Spots eingezeichnet waren und ich so mir einen Spot suchen musste. Dabei habe ich mich an 2 Sachen orientiert. Erstens: Ist ein See in der Nähe? Zweitens führt eng am See ein Wald weg entlang? Mit etwas Glück findet man dann auch entsprechende Spots.

Ansonsten nutze ich in der Alpenregion hauptsächlich Campingplätze. Da ich mich einmal mit meinem Navi aufgrund alter Daten, total verfranzt habe, schaue ich jetzt immer unterwegs bei Google, wo ein passender Campingplatz ist. Dabei ist mir egal ob dieser ein, zwei oder 3 Sterne hat, solange die Bewertungen gut sind. Dort fahre ich dann zur Rezeption ran und frage ob noch ein Plätzchen für mich und mein Motorrad für eine Nacht noch Frei ist. Bisher hatte ich dabei noch kein Pech. Und sollte mal ein Campingplatz zu oder voll sein, dann einfach weiterfahren. Meistens sind im Umkreis eines Platzes noch weitere.

FAQ:

Wann entscheide ich mich wo und wie ich übernachte?

Für mich ist 18 Uhr der Zeitpunkt, ab den ich anfange, aktiv nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Abhängig von meiner gewählten Ausrüstung, Wetterbericht, dem Wetter vor Ort und Bauchgefühl entscheide ich mich dann.

Wie entscheide ich welche Übernachtungsmöglichkeiten ich mit auf Reisen nehme?

Dafür informiere ich mich im Vorfeld, welche Möglichkeiten ich habe. So ist man mit einer Hängematte in den Alpen oder an der Côte d´Azur ziemlich aufgeschmissen. In Schweden, Norwegen und Finnland aber nicht.

Was mache ich zuerst, nachdem ich am Schlafspot angekommen bin?

Das Wichtigste (für mich) ist relativ schnell das Zelt aufzubauen oder die Hängematte aufzuhängen. Dann folgt Isomatte und Schlafsack. Anschließend greife ich meine Kofferdeckelinnentaschen, in der eine Sporthose, ein T-Shirt, Boxershorts, Duschzeug und Hygienematerial beinhaltet und gehe (wenn vorhanden) duschen. Dann folgt essen und Kofferdeckelinnentaschen für den morgigen Tag vorbereiten.  

Wo packe ich was im Zelt hin?

Im Zelt packe ich neben meine Isomatte auf die eine Seite meine Motorradklamotten und auf der anderen die Kofferdeckelinnentaschen. Die Koffer selbst bleiben an- und verschlossen am Motorrad.

Wo packe ich was in die Hängematte?

Bis auf meine Isomatte und den Schlafsack befindet sich nichts weiteres in meiner Hängematte. Die Koffer bleiben an- und verschlossen am und die Motorradklamotten kommen auf das Motorrad.

Auf welche Utensilie würde ich niemals verzichten?

Schaumstoff-Stöpsel oder auch Ohropax genannt.

Was habe ich auf Campingplätzen in Frankreich und Italien vermisst?

Toilettenpapier… oder eine Toilette zum Hinsetzen.

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