Immer wenn ich an einem Ort angekommen bin, sei es Campingplatz oder an irgendeinem Schlafplatz im Wald, stand ich vor demselben Problem: Wie lade ich meine elektronischen Geräte? Also Handy, Kameras und Akkus der Kameras. Bisher habe ich dazu einfach die Zündung meiner Maschine angelassen und habe dann über einen USB-Adapter geladen. Problem dabei ist, dass das gesamte Fahrzeug dazu an bleibt. Für Schweden hatte ich extra eine USB-Steckdose verbaut, welche dauerhaft an der Batterie hing. Diese zog dauerhaft Strom und damit nonstop die Batterie leer. Das führte dazu, dass meine Starterbatterie häufig früh morgens bei frischen Temperaturen auf bis zu 8V abfiel. D.h. das Starten war nicht immer gewährleistet. Da ich meisten alleine Unterwegs bin, hätte mir auch niemand Starthilfe geben können, geschweige hätte ich auch kein Starthilfekabel mit bei gehabt. Also habe ich mir nach meiner Schwedenreise darüber Gedanken gemacht und überlegt, wie ich das Problem löse.
Zum Laden der elektronischen Geräte würde eine Powerbank Abhilfe schaffen. Diese könnte ich während der Fahrt ohne Probleme laden und abends mit ins Zelt nehmen, wo ich über Nacht sämtliche Geräte vollladen könnte.
Sicherlich kam bereits jemand auf die Idee, eine Powerbank mit Starthilfefunktion zu entwickeln. Und siehe da: Die Firma NOCO hat genau das, was ich suche!
Dabei gibt es verschiedene Größen, jedoch achte ich auf möglichst kompakte Maße mit möglichst viel Leistung und entscheide mich für den NOCO GB40 BOOST PLUS.
Angekommen Lade ich die Powerbank erstmal voll und versuche mein Handy damit zu laden. Da treffe ich allerdings schon auf die erste Enttäuschung. Mein Handy bringt mir die Meldung, dass nur ein geringe Ladestrom verfügbar ist und damit das Laden sehr lange dauert.
Ich überlege kurz, ob mich das nun wirklich stört, weil wenn ich schlafe, ist mir doch egal wie lange mein Handy lädt. Es muss nicht in 20 Minuten oder 2 Stunden fertig sein, es reicht aus, wenn es nach 6 Stunden voll ist.
Anschließend schau ich mir die im Lieferumfang enthaltenen Starthilfeklemmen an. Die sind schon ziemlich groß und unhandlich… Die möchte ich nicht mit durch die Gegend schleppen, so klobig wie die sind… Ob es da vielleicht noch einen Kabelsatz gibt, denn ich fest verbauen könnte? Natürlich gibt es den! Also auch noch den bestellt und nach einiger Zeit kam ich dann endlich dazu, diesen einzubauen und das gesamte System auch noch zu testen.
Für den Einbau habe ich mir überlegt, dass ich das ganze möglich platzsparend und effektiv verbauen möchte. Dazu möchte ich die dicken Leitungen unter dem Sicherungskasten durchführen.
Als erstes schraube ich die Batterieabdeckung ab und natürlich fällt mir die erste Schraube, die ich abschraube, ins Motorrad. War ja klar… Nach 2 Minuten die Schraube da wieder rauspopeln, löste ich dann den Sicherungskasten und zog diesen ein Stückchen vor.
Anschließend fix die 2 Kabel angeschraubt und alles wieder zusammendrücken… Öhm… ja… Jetzt passt der Sicherungskasten nicht mehr… Dreck… Also Batteriehalter lösen und schauen, ob ich die Kabel anders verlegt bekomme.
Nach 5 Minuten fummeln, war auch das erledigt und ich konnte alles wieder zusammenbauen. Als ich beim Batteriehalter allerdings die Schraube reindrehe stelle ich fest, dass diese einfach jetzt einfach 5 Millimeter zu lang ist… stellt sich raus, dass ich die falsche Schraube hatte… Also halb so wild. Alles sitzt alles fest und alles wieder an Ort und Stelle.
Nun folgt der erste Test, ob alles nun so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Powerbank wird angeschlossen, erkennt selbstständig die 12V-Batterie und schaltet auf 12V-Booster um. Anschließend starte ich die Maschine. Perfekt läuft!
Da es in der Werkstatt aber etwas frisch ist, steigt auf einmal Dampf auf Höhe des Steuergeräts auf … Panisch mach ich die Maschine wieder aus und schau nochmal nach ob wirklich alles in Ordnung ist. Ein abgerauchtes Steuergerät kann ich nun wirklich nicht gebrauchen. Allerdings stelle ich nur fest, dass es Damp vom Motor sein muss.
Also versuche ich es erneut und lass ich die Maschine etwas laufen. Da es nicht noch verbrannter Elektronik riecht, entscheide ich mich noch für eine kleine Runde zu meinem Lieblingsfotospot. Für irgendwas muss ja die Ganzjahreszulassung und M+S-Winterreifen gut sein 😊 Außerdem ist der Tank fast leer und die Spritpreise sind gerade schön niedrig. Ich fahre zur Tankstelle, tanke auf und fahre dann weiter. Schnell merke ich, dass das mit den Werkstattklamotten eine nicht sehr schlaue Idee war, da mir doch recht schnell kalt wurde. Da halfen auch die Heizgriffe nicht. Angekommen an meinem Lieblingsfotospot sehe ich eine große weiße Fläche. Eine ca. 1cm dicke Schneeschicht erwartet mich und ich teste gleich mal meine Winterreifen aus 😀 Das Hinterrad rutscht etwas, aber alles Kontrollierbar, wobei ich nicht wirklich schnell unterwegs war 😊 Ob es bei mehr Schnee oder 30 Km/h sich ebenso verhält? Mal schauen, ob ich im Januar dazu komme, das herauszufinden.
Ich mache ein paar Fotos mit dem Handy, nichts dolles und fahre anschließend zurück zur Garage.
Zurück in der Garage angekommen, baue ich noch fix die Batterie von Sexy aus und verschwinde dann ganz schnell wieder ins Warme.