Hi, ich bin Chris, 1993 geboren, seit 2012 ambitionierter Motorradfahrer und seit 2014 versuche ich mich auch in der Fotografie.
Meine Leidenschaft für das Motorradfahren wurde von meinem Vater geweckt, der eigentlich nicht wollte, dass ich Motorrad fahre, da es zu gefährlich sei und so weiter… Ich denke jeder kennt die Bedenken der Eltern.
Doch mein Vater war in seiner Jugend selbst viel auf dem Motorrad unterwegs und hat viel „Mist“ gebaut, erlebt und eine tolle Zeit gehabt. Und genau das wollte ich dann auch! Also hat mein Vater mit jeder Geschichte mein Ehrgeiz angefeuert.
Als dann mit 17/18 der Führerschein anstand habe ich mich direkt für Auto und Motorrad angemeldet. Zuerst kam der Autoführerschein, sodass ich mit dem „rosa Lappen“ begleitet Autofahren und bereits Roller oder Mofa fahren konnte. So kam ich zu meinem ersten motorisierten Zweirad: Eine Simson S50 B1. Ein Mokick, dass bis zu 60 km/h fahren konnte und dürfte. Rückblickend ein großartiges Gefährt, über dessen Verkauf ich mich immer noch ärgere. Damals habe ich diese für 500 € gekauft und für 400 € verkauft, doch inzwischen sind diese selbst in einem sehr schlechten Zustand über 2000 € Wert.
Nachdem ich mit Ende 17 dann noch meinen Motorradführerschein bestehe, muss dann direkt schon ein Motorrad her. Zu dem Zeitpunkt habe ich viele Videos auf Youtube gesehen, wo es hauptsächlich um Supersportler ging, mit vielen PS, Wheelies und Geschwindigkeit. Leider fand ich das damals so toll, dass ich auch unbedingt eine Supersportler haben wollte. Hätte ich mehr Videos von Supermotos gesehen, wäre es sicherlich eine Sumo geworden, doch damals hate es mir die Yamaha R1 RN19 angetan. Also durchforstete ich den Gebraucht Markt, bis ich eine in der Gegend, in meiner Preisklasse gefunden hatte. Schnell war eine Probefahrt ausgemacht und ich führ mit meinen Eltern zum Verkäufer.
Da ich das Motorrad noch nicht fahren konnte und mein Vater keine Ausrüstung zum Fahren hatte, baten wir den besten Kumpel von meinem Vater, der früher wie heute immer noch Motorrad fährt, die Probefahrt zu machen.
Dort angekommen schaue ich mir das Motorrad ganz genau an und bekomme schon direkt das Gefühl, dass die Maschine zu groß für mich sein. Als ich mich dann auch noch auf die Maschine gesetzt habe fühlte ich mich eher wie ein Fremdkörper auf der Maschine als ein Teil davon. Nachdem der beste Freund meines Vaters von der Probefahrt zurück war, fragte ich ihn über das Fahrverhalten der Maschine. Er meinte, dass es technisch nichts zu meckern gäbe, jedoch die Maschine für einen Anfänger viel zu brutal wäre und ohne Erfahrung man kein Spaß auf der Maschine hätte.
Mit dieser Einschätzung, meinem unguten Gefühl auf und neben dem Motorrad, entschied ich mich (sehr zur Freude meiner Mutter) gegen die Erwartungshaltung aller umstehenden Leute dort vor Ort, denn die Erwartungshaltung war: Dieser 17-jährige kauft nun dieses Höllengerät.
Völlig demotiviert, dass die R1, dass Traummotorrad zu der zeit schlecht hin, kein Motorrad für mich wäre, überlege ich mir alternativen. Da kommt der Tipp von dem Freund meines Vaters: „schau dir doch mal die R6 an“. Gesagt, getan. Zuhause angekommen wird gegoogelt und der Gebrauchtmarkt überprüft. Ich hatte ca. 7000 € damals für das Motorrad eingeplant, doch der Markt gab nur 2-3 Jahre alte mit 5000 Kilometer Maschinen her. Um erstmal herauszufinden, ob die Maschine mir überhaupt liegt, entschied ich mich mit meinem Vater zum naheliegendsten Yamaha-Händler zu fahren. Dort steht auf gethront die neuste R6. Eine perlmuttweiße R6 Rj155 Baujahr 2011. Ich setzte mich auf die Maschine, fühlte mich sofort wohl auf und wie ein Teil der Maschine. Und mein Vater, der danebenstand, meinte nur: „das passt perfekt, die ist es“. Kurz darauf kam der Verkäufer dazu und bat mir die Maschine für 10000 € inkl. Drosselung (auf 34PS) an. Ein extrem gutes Angebot, sodass mein Vater und ich zuhause verschiedenste Rechnungen anstellten und feststellten: „Das ist ein Angebot, was man nicht ablehnen kann“. Kurz darauf kaufte ich mir also im November 2011 meine erste Maschine, meine Sexy. Über den Winter besorgte ich mir dann noch entsprechende Lederkombi und Stiefel, bevor es dann im März 2012 losgehen sollte. An dem Tag, wo ich die Maschine beim Händler abholte, sah meine Mutter mich auch das erste Mal auf der Maschine und sah ebenfalls, dass diese Maschine genau richtig für mich war. Ich fuhr am selben Tag direkt die ersten 100 Kilometer. Eine der ersten Sachen, die ich machte, war es ein Auto zu überholen, da ich auf der Simson ständig, viel zu Nah von irgendwelchen Autos überholt wurde.
Natürlich wollte ich am nächsten Tag unter allen Umständen mit der Maschine auch zur Schule fahren, doch es war am Morgen sehr kalt. Gerade mal 3 Grad und in der Nacht, deutlich weniger. Mein Vater meinte im Vorfeld zu mir, ich solle nicht fahren, doch ich wollte nicht hören. Ich fuhr also los und auf der Autobahnauffahrt wenige Kilometer von mir zuhause entfernt, rutscht mir das Vorderrad weg und ich liege mit meiner nicht mal 24 Stunden alten Maschine da. Das war vielleicht peinlich. Mein bester Freund fuhr im Auto hinter mir und hat mir geholfen die Maschine aufzuheben. Daraufhin bin ich wieder zurück nach Hause gefahren, um mich dann von meiner Mutter in die Schule fahren zu lassen.
Seitdem liegt meine Temperaturgrenze, ab der ich fahre, bei +6 °C.
Trotzdem bin ich in meiner ersten Saison direkt 10000 Kilometer gefahren, habe mich noch ein weiteres Mal gelegt, da ich eine Kurve falsch eingeschätzt habe und bin bis heute auf der Maschine unterwegs. Reisen durch die Alpen oder quer durch Deutschland waren für mich kein Problem.
2014 fing ich dann noch an mich für Fotografie zu interessieren, weshalb ich dann auch mit Felgendreck angefangen habe. Erst auf Facebook, dann auf Instagram.
Über die Zeit habe ich ein Auge für gute Motive entwickelt und auch bei der Bildbearbeitung verbessere ich mich kontinuierlich.
Schon damals, war der eine oder andere gute Schnappschuss bei. Doch bis das zum Standard wurde vergingen noch einige Jahre.
Doch irgendwann wurde es Fad, irgendwann hat es kein Spaß mehr gemacht zu fahren, da ich unteranderem auch meisten allein und auf den gleichen Strecken unterwegs war. Also entschied ich mich Ende 2020, dass sich etwas ändern muss. Ich entschied mich dazu, ein weiteres Motorrad anzuschaffen. Irgendwas, was mir den Spaß am Fahren zurück holt. Welches es geworden ist und wie es dazu gekommen ist, könnt ihr unter „Bikes“ nachlesen.