Da ich für meine Reise durch Schottland noch 2 Kofferdeckeltaschen von Touratech benötigte und meine Kletterschuhe zur Reparatur bringen wollte, nutze ich diese Gelegenheit gleich als Saisonauftakttour. Mein Ziel war es dafür erst zur Touratech-Hauptfiliale zu fahren und anschließend nach Tübingen. Dabei konnte ich auch ein paar Funktionen meine neuste technische Spielerei, mein Garmin InReach 2 Mini, testen.
Die Bedingungen waren jetzt allerdings alles andere als Ideal, da das Wetter sehr durchwachsen war. Bei frischen 8 °C bis 12 °C wechselten sich Regenschauer und Sonnenschein ab. Dementsprechend ziehe ich eine warme Funktionsschicht an, bevor ich mich meine Kombi anlege. Noch fix alles in einen Koffer geschmissen und dann ging es schon zum Bike. Neben den Schuhen, welche zur Reparatur sollten, packe ich noch meine Crossbrille (vielleicht wird das Wetter ja besser), Stativ und Kamera, 2 Objektive und die 360°-Kamera ein. Dazu packe ich noch meinen kurzen Seitenständer ein, bei dem ich den Schraubenkopf vermurkst habe und damit die Ständerverbreiterung nicht abbekomme. Eventuell kann mir die Touratechwerkstatt ja helfen.
Ich gebe also mein erstes Ziel, die Touratech-Filiale in mein Navi ein. Dieses berechnet mir dann eine Ankunftszeit von 13:45 Uhr. Ziemlich knapp, denke ich mir, da der Laden bereits um 14 Uhr zu macht. Dann muss ich halt ein paar Minuten auf der Fahrt rausholen. Kurz vor 12 Uhr komme ich allerdings erst los und es beginnt direkt zu Regnen. Auf den ersten Metern fühlt sich alles wieder so vertraut und gut an. Ich habe direkt „Hunger“ aufs Reisen. Im Regen fahre ich für ein kurzes Stück auf die Autobahn, gefolgt von einer Bundesstraße und dann endlich Landstraße. Die Straße dabei war aber hauptsächlich Nass, ganz selten waren trockene Stückchen dabei.
Ich fahre ein angenehmes, flottes, aber nicht zu schnelles Tempo und nutze annährend gar nicht den Tempomat, den ich eigentlich doch recht häufig verwende. Gegen die kalten Finger bzw. Hände schalte ich meine (nach Schweden) nachträglich angebaute Griffheizung an. Gott, war das eine gute Investition! Es macht mir wieder viel Spaß auf dem Bock zu sitzen, ich genieße jeden Meter und fühle mich Sau wohl. Jedes rausbeschleunigen aus der Kurve sorgt für ein Grinsen unter meinem Helm. Die gelegentlichen Regenschauer und die nasse Straße kümmern mich dabei herzlich wenig. Ich genieße es einfach mal wieder auf dem Bike zu sitzen.
Inzwischen hat sich auch die Ankunftszeit bei Touratech angepasst. Voraussichtliche Ankunftszeit ist nun 13:35 Uhr. Klasse! So habe ich entspannte 25 Minuten zum Taschen ausprobieren und shoppen. Doch leider genau dann, treffe ich auf eine Autoschlange, die hinter einem LKW hinterherschleicht. Kilometer für Kilometer schleicht der LKW vor mir her und ich sehe keine Möglichkeit diesen zu Überholen. Also fahre ich dem LKW hinterher. Dabei versinke ich ab und zu in Gedanken und fiebere meiner nächsten großen Reise entgegen, bis mir schließlich auffällt, dass ich die Gutscheine für Touratech, weshalb ich ja unter anderem losgefahren bin, zuhause vergessen habe. Ich ärgere mich etwas, sage mir aber, dass es halb so wild ist und ich dann einfach die Taschen anhalte, mich für die besser ausschauende entscheide und dann nur eine Tasche kaufe, während ich die andere Tasche dann bestelle. Das Schleichen hinter dem LKW dauert so lange, dass meine Ankunftszeit bei Touratech jetzt wieder sogar 13:48 Uhr sein soll! Das Wetter klart endlich auf, der Himmel wird blau, es scheint die Sonne und als sich endlich die Möglichkeit ergeben hat, konnte ich Überholen und anschließend ließ ich es fliegen.
Ich komme in ein sehr kurviges Stück und fahre mich in einen Kurvenrausch. Ich schaue auf meinen Tacho und sehe, wie meine TC-Lampe, also die Traktionskontrolllampe blinkt. Ups, da habe ich es im Regenmodus doch etwas zu sehr fliegen lassen 😀 Da die Straße inzwischen abgetrocknet ist, stelle ich von Rain in Street-Modus und fahre grinsend weiter. Langsam habe ich auch die Zeit aufgeholt und komme gegen 13:35 Uhr am Touratech-HQ an.
Voll ist es nicht, lediglich 5 andere Motorräder stehen dort vor Ort. Ich gehe in den Laden, finde recht schnell die 2 Kofferdeckeltaschen, die ich mir im Vorfeld ausgesucht hatte und Frage nach, ob ich diese eben draußen an mein Motorrad halten könnte. Wie immer super, war das natürlich kein Problem.
Nachdem ich die Taschen aufgelegt habe, merke ich sofort: Die gefallen mir beide! Mist, jetzt muss ich mich entscheiden, jedoch schauen beide gut aus. Ich mache ein paar Fotos, bringe die Taschen zurück und überlege während ich im Laden etwas hin und her schlendere. Dann fällt mir die vermurkste Schraube am Seitenständer ein. Ich frage den Verkäufer und er nimmt den Seitenständer und düst in die Werkstatt ab. Währenddessen probiere ich noch ein T-Shirt und eine Kapuzenjacke an. Nachdem der Verkäufer mit meinem Seitenständer wieder da war und die vermurkste Schraube ebenfalls nicht lösen konnte entscheide ich mich für die flachen Tasche, das T-Shirt, die Jacke und ein paar neue Handschuhe, die für 15€ im Angebot waren.
Der zweite Satz Handschuhe wird mich ebenfalls auf die Reisen begleiten, damit ich immer trockene Handschuhe habe, während der zweite Satz trocknen kann, falls diese Nass sind.
Kurz nach Ladenschluss habe ich alles, was ich wollte und mehr. Mein nächstes Ziel ist nun Tübingen.
Ich gebe Tübingen also ins Navi ein und mir wird eine Ankunftszeit von 15:48 Uhr berechnet. Schon wieder so ein knappes Ding! Der Laden, bei dem ich die Kletterschuhe zur Reparatur abgeben kann, hat nämlich nur bis 16 Uhr offen.
D.h. ich kann mir keinen Zwischenstopp an einem guten Fotospot erlauben…
Ich fahre also los, die Zeit erneut im Nacken. Landschaftlich ist die Gegend schon schön, doch Zeit für ein Foto oder eine Pause habe ich nicht…
Gegen 15:40 Uhr erreiche ich mein Ziel, um dort dann festzustellen, dass der laden für die Schuhreparatur den Service nicht mehr anbietet und der eigentliche Laden schon ab 13 Uhr geschlossen hat… Klasse… Dafür habe ich mich jetzt beeilt? Leicht geknickt, dass ich weder die Schuhe zur Reparatur noch dass ich angehalten hab um Fotos zu machen, mach ich mich auf den kurzen Heimweg, welchen ich durch versuche durch einen Umweg so lang wie möglich zu machen. Inzwischen ist das Wetter so gut, dass ich mir sogar die Crossbrille aufsetzen konnte. Die Sonne scheint, der Himmel ist Blau und ich habe aufgrund des engen Zeitplans keine Fotos gemacht…
Auf dem Rückweg gibt es noch eine Baconstange, bevor ich, eher durch Zufall, an einem Fotospot vorbei fahre, an dem ich schon länger ein paar Fotos machen wollte. Der Spot kommt mir gerade Recht! Also halte ich dort eben an, kundschafte diesen fix aus und schieße ein paar Bilder. Dabei spiele ich etwas mit meinem neuen Objektiv, finde interessante Winkel und probiere dies und das aus.
Die Tour tat richtig gut, hat viel Spaß gemacht und war auch schon die letzte Tour vor meiner Reise nach bzw. durch Schottland. Das Tracking durch mein InReach hat sehr gut funktioniert, ob ich das Tracking öffentlich zugänglich mache, weiß ich allerdings noch nicht 😉